Wesenstest am 12.08.2006 in Grönwohld Die Reste des Morgentaus waren kaum verdunstet, als wir uns um 8 Uhr 30 auf einem Parkplatz konspirativ trafen. Wir sind neun Labbies im Alter von 7 bis 18 Monaten bester Stimmung mit ihren leicht nervösen Leuten. Die kurze Wartezeit auf die Sonderleitung und den Richter überbrückten Tina und Jörn Freche durch Erledigung des Papierkrams und Verbreitung beruhigender Worte und von Optimismus. Nach Schuh- und Stellungswechsel in das Testgelände trafen die Sonderleiterin des heutigen Tages, Karin Brandt und der ehrenwerte Richter, Mario Nauke, ein. Nach kurzen Begrüßungsworten und Erläuterung des Programmablaufs konnte der Wesenstest beginnen. Der Sinn des Wesenstestes besteht darin, die Sicherheit der Hunde im Umgang mit Alltagssituationen und seine Freundlichkeit gegenüber Menschen zu überprüfen. Da der Labrador ein beliebter Familienhund ist, dessen Aufgabe vielfach vor allem darin besteht, ein umgänglicher Begleithund zu sein, muss er einem umfangreichen Spektrum an denkbaren Alltagssituationen und Reizen gewachsen sein. Der erfolgreich bestandene Wesenstest ist daher u.a. ein Kriterium zur Zuchtzulassung, dient jedoch auch dem „Familienhund-Besitzer“ zur Überprüfung der Wesensstabilität seines Hundes. Der Testablauf gliedert sich in zwei Hauptteile: - Verhalten des Hundes während eines Spazierganges und dem Spiel mit seinen Leuten und mit fremden Menschen. - Verhalten des Hundes gegenüber verschiedenen optischen und akustischen Reizen plus Schusstest. Jeder Hund wird einzeln getestet. Dabei bewegt er sich frei und möglichst ohne Kommandos. Zu testen waren am heutigen Tage drei Rüden und sechs Hündinnen – und nicht etwa deren Führer, wie Herr Nauke extra betonte. Kaum war das erste Team im Rennen, wurden wir als „freundliche Menschen“ beim „Marktgeschehen“ und zum „Spielen“ mit dem Hund aufgefordert. Nach der Kreisprobe, bei der der Hund zunächst mit Führer, danach ohne, möglichst unbeeindruckt in einem Menschenkreis zu verbleiben hat, gingen Richter, Hund und Führer auf den Parcours. Dort gab es für den Hund viele spannende Gegenstände zu erkunden. Zum Abschluß fielen drei Schüsse. Als der Hund sich auch dabei sicher gezeigt hatte, erkannte er Karin Brandt als freundliche Schützin und rannte fröhlich auf sie zu. Damit hatte das erste Führer-Hund-Gespann den Test durchlaufen. Einige Minuten später verlas Mario Nauke seine Beurteilung und konnte dem ersten Team zum bestandenen Test gratulieren. Alle Anwesenden teilten die Freude und verloren damit einen Teil ihrer Anspannung. Schnell entwickelte sich für die Zuschauer eine gewisse Routine im Ablauf. Die Paparazzi frönten ihrer Bestimmung und fachsimpelten über die Leistungsfähigkeit ihres technischen Gerätes. Andere Teilnehmer diskutierten über Erziehung, Pflege und Taten ihrer Hunde und beobachteten das Geschehen. Im Verlauf der folgenden Tests lockte Mario Nauke die „freundlichen Menschen des Marktgeschehens“ nicht nur mit Käse- und Tomatenständen, sondern ersann auch einen Stand mit „Caipies“. Die anfängliche Anspannung löste sich mit jedem geprüften Team. …was leider auch der ein oder andere Hund tat. Ich persönlich habe vom Test unseres Hundes kaum etwas mitbekommen, da Mario Nauke auf dem Parcours spannende Katzengeschichten erzählte, für die er mir das Ende schuldig blieb. Neben dem Verlesen der Ergebnisse gab Herr Nauke den Teilnehmern individuelle Tipps zum weiteren Umgang mit dem jeweiligen Hund und ermutigte alle, sich intensiv mit ihren Hunden zu beschäftigen. Unser aller Dank gilt Tina und Jörn Freche für die Organisation, Karin Brandt für die Sonderleitung und Mario Nauke für das Richten der Hunde. P.S.: Unser Hund sagt uns, dass, wenn es nach ihr ginge, jedes Wochenende Wesenstest sein könnte. Anke,
Claus und Charming Dorayn’s Ice-Pearl (Islay) |